Am Samstag, dem 25. März 1933, fand in Eiterfeld eine Protestveranstaltung gegen jüdische Geschäftsleute statt. Initiiert von NS-Ortsgruppenleiter und Bauernführer Carl Salzmann. Aufgerufen waren alle, die mit Juden Geschäfte gemacht hatten und angeblich übervorteilt worden waren. Ein Rechtsanwalt Dr. Roland Freisler aus Kassel hetzte im Namen der N.S.D.A.P. gegen so genannte Güterschlächter.
Um psychischen Druck auf die jüdischen Händler auszuüben hatte man einen Galgen in der Mitte des Dorfes, gegenüber der Kirche, errichtet mit der Aufschrift: „Hier gehörten die Ausbeuter hin Strauß, Lomnitz und Rosenstock“
Die jüdischen Familien waren aus Angst vorübergehend aus dem Dorf geflohen.
Am Montag dem 08.05.1933, Mittwoch dem 10. Mai, Donnerstag 11. Mai, Freitag dem 12. Mai und Montag dem 15. Mai wurde in der Gastwirtschaft Hohmann in Eiterfeld den Juden Strauß, Lomnitz und Rosenstock Schuldaberkenntnisse abgepresst. Alle Bürger, die irgendwelche Verbindlichkeiten bei den drei Händlern hatten, konnten sich melden und ohne Erklärung wurde eine Erlassung der Schulden – unter körperlicher Züchtigung – erpresst. Erst nach Abwicklung all dieser „Verhandlungen“ wurde der Galgen wieder entfernt.
Erzählt wird auch die Version, dass der Galgen erst abgebaut wurde, nachdem sich ein spielendes Kind stranguliert hatte und dabei fast zu Tode gekommen war.